Übungen für das Assessment-Center

Die sinnvollsten und effektivsten Übungen für das Assessment-Center 

Auf der Suche nach dem am besten geeigneten Mitarbeiter haben mittlerweile zahlreiche Unternehmen das sogenannte Assessment-Center als Bestandteil des Auswahlverfahrens eingeführt. 

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Die Bezeichnung leitet sich dabei von dem englischen Verb to assess für beurteilen, bewerten oder einschätzen ab und die Entstehung des Verfahrens ist eng mit der Militärpsychologie des frühen 20. Jahrhunderts sowie der Auswahl von Offizieren in Deutschland, England und den USA verknüpft.

Seit den 1950er-Jahren wurden in US-amerikanischen Unternehmen strukturierte Auswahlverfahren entwickelt und eingeführt, in Deutschland folgten die ersten Auswahlverfahren dann in den 1970er-Jahren. Anfänglich wurden Assessment-Center in erster Linie bei der Auswahl von Fach- und Führungskräften angewandt, mittlerweile sind Assessment-Center jedoch in nahezu allen Ebenen zu finden. 

In einem Assessment-Center geht es in erster Linie darum, bestimmte Fähigkeiten und Persönlichkeitsmerkmale zu überprüfen. Im Vordergrund stehen dabei die Persönlichkeit, die Leistungsmotivation und die Kompetenzen, die die jeweilige Stelle abverlangt. Auf Grundlage dieser Voraussetzungen und Anforderungen werden Übungen und Aufgaben entwickelt, die Rückschlüsse zulassen sollen. 

Grundsätzlich kann jedes Assessment-Center, ähnlich wie auch ein Bewerbungsgespräch, anders ausfallen. Dennoch ist es wichtig, sich gut vorzubereiten. So werden im Rahmen eines Assessment-Centers oft schriftliche Tests durchgeführt, mit denen die Allgemeinbildung, aber auch die Intelligenz und das logische Denkvermögen überprüft werden. 

Hierzu gibt es ausreichend Literatur und auch auf vielen Unternehmensseiten sind Beispielfragen und viele Informationen zu den Bestandteilen des jeweiligen Verfahrens zu finden. Auf das obligatorische Einzelgespräch kann sich der Bewerber wie auf ein klassisches Vorstellungsgespräch vorbereiten. Außerdem gibt es einige wesentliche Aufgaben, mit denen in dieser oder in leicht abgewandelter Form zu rechnen ist.

Hier daher die sinnvollsten und effektivsten Übungen für die Vorbereitung auf das Assessment-Center im Überblick: 

Die Selbstpräsentation

Ein Assessment-Center beginnt in aller Regel damit, dass sich das Unternehmen vorstellt. Anschließend folgt die Selbstpräsentation der Bewerber. Im Vordergrund stehen dabei der erste Eindruck, die Sicherheit und die Souveränität. 

Zudem wird überprüft, wie sympathisch ein Bewerber auf andere wirkt und wie gut er sich verkaufen kann. In vielen Fällen geht es dabei aber nicht um eine Wiedergabe des Lebenslaufes, sondern die Unternehmen verknüpften die Selbstpräsentation mit einer bestimmten Fragestellung. 

Das bedeutet, der Bewerber wird beispielsweise aufgefordert, über seinen bislang größten Erfolg zu berichten. Diese Aufgabe kann im Vorfeld gut vorbereitet werden. Dazu sollte der Bewerber eine allgemeine Selbstdarstellung ausarbeiten, die ihn selbst vorstellt und sich gleichzeitig auf das Unternehmen bezieht. 

Auf diese Weise schafft er sich eine Basis und kann seine Präsentation dann auf die jeweilige Fragestellung anpassen. 

Die Postkorbübung

Die Postkorbübung wird auch als Basket-Methode bezeichnet und bei dieser Aufgabe geht es darum, wie systematisch der Bewerber vorgeht, wie schnell er Prozesse erfassen, wie sicher er Prioritäten setzen und wie gut er delegieren kann. 

Der Bewerber erhält dazu einen Postkorb mit Unterlagen oder Briefen und seine Aufgabe besteht darin, die Unterlagen zu sortieren und den Arbeitsablauf zu planen. 

Das bedeutet, der Bewerber muss zunächst entscheiden, wie wichtig die jeweiligen Aufgaben sind, anschließend überlegen, welche Aufgaben er selbst übernimmt und welche Aufgaben er an andere Kollegen weitergibt und danach einen Plan erstellen, wie und in welcher Reihenfolge die einzelnen Aufgaben zu bearbeiten sind. 

Im Anschluss an die Übung folgt ein Gespräch, in dem der Bewerber seine Entscheidungen möglichst schlüssig und nachvollziehbar erklären sollte. 

Die Präsentation

Für die Präsentation wird ein bestimmtes Thema vorgegeben. Der Bewerber erhält dann eine bestimmte Vorbereitungszeit, um seine Präsentation auszuarbeiten. Bei dieser Übung werden mehrere Faktoren überprüft. Zum einen wird ermittelt, wie schnell der Bewerber ein Thema erfassen kann und wie systematisch und strukturiert er vorgeht. 

Zum anderen geht es um die Überzeugungskraft, die Argumentationsstärke, die Ausdrucksfähigkeit und auch um die Kreativität und die Flexibilität. Auch diese Aufgabe kann und sollte im Vorfeld geübt werden. So kann sich der Bewerber einerseits beliebige Themen aussuchen und innerhalb eines festgelegten Zeitrahmens kurze Präsentationen erstellen. 

Auf diese Weise kann er die Vorgehensweise trainieren. Andererseits sollte der Bewerber seine Präsentationen möglichst vor einem Publikum vortragen, um dadurch mehr Sicherheit zu gewinnen.   

Die Gruppenaufgabe und die Gruppendiskussion

Einige Unternehmen stellen Gruppenaufgaben, bei anderen Unternehmen werden Gruppendiskussionen geführt und bei wieder anderen Unternehmen findet beides statt. Grundsätzlich geht es dabei darum, die Teamfähigkeit zu überprüfen, gleichzeitig aber auch das Führungsverhalten, die Durchsetzungsfähigkeit und die Zielstrebigkeit zu analysieren.

Bei Gruppenaufgaben werden Teams aus den Bewerbern gebildet und es wird eine Aufgabe gestellt, die gemeinschaftlich bearbeitet und gelöst werden muss. Bei Gruppendiskussionen wird ein Thema vorgegeben, das in der Gruppe diskutiert werden soll. 

Das Thema kann sich auf das Unternehmen, die Position oder den Arbeitsalltag beziehen, oft handelt es sich aber auch um aktuelle Themen aus Wirtschaft, Politik oder Gesellschaft. Teilweise werden die Übungen dabei auch mit Rollenspielen verknüpft. 

Das bedeutet, den Bewerbern werden bestimmte Rollen oder Standpunkte als Basis für ihre Argumentation zugeteilt.  Insgesamt ist bei diesen Aufgaben wichtig, einen gesunden Mittelweg zu finden. Der Bewerber sollte also nicht zu zurückhaltend sein, sich aber auch nicht zu sehr in den Vordergrund drängen. 

Im Zuge der Vorbereitung sollte sich der Bewerber somit überlegen, wie er in Gruppen auftritt. Ist er eher ruhig und schüchtern, sollte er sich bewusst öfter zu Wort melden und in das Geschehen eingreifen. Übernimmt er gerne das Kommando, sollte er sich eher in etwas Zurückhaltung üben.   

Das Rollenspiel

Typische Rollenspiele stellen eine Situation aus dem Berufsalltag nach, beispielsweise ein Konfliktgespräch zwischen dem Vorgesetzten und einem Mitarbeiter, ein Gespräch mit einem schwierigen Kunden oder ein Verkaufsgespräch. 

Bei der Aufgabe geht es um Eigenschaften wie Durchsetzungsvermögen, Professionalität, Überzeugungskraft, Kontaktstärke, Einfühlungsvermögen und auch Stressresistenz. Wichtig für den Bewerber ist, dass er immer freundlich und höflich, aber dennoch bestimmt bleibt. 

Zudem sollte er das Gespräch stets so führen, dass er sowohl kundenfreundlich und service- sowie dienstleistungsorientiert agiert, aber gleichzeitig auch die Interessen des Unternehmens nicht aus den Augen verliert.

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