Fehler bei Gehaltsverhandlungen

Die häufigsten Fehler bei Gehaltsverhandlungen 

Sowohl im Zuge der Einstellung als auch nach einer längeren Beschäftigungsdauer kommt die Gelegenheit, die Entlohnung mit dem Arbeitgeber zu diskutieren. Auch wenn der Arbeitnehmer dabei natürlich möglichst viel für sich herausholen möchte, ist er oft unsicher, wie er dies seinem Chef vermitteln kann. 

Schließlich möchte er nicht riskieren, dass seine Forderungen überzogen wirken und sein Arbeitgeber lächelnd abwinkt. Auf der anderen Seite möchte er diese Chance jedoch auch nicht vertun, denn Gehaltsverhandlungen werden nicht allzu oft geführt. 

Vor einer Gehaltsverhandlung steigt daher vielfach die Nervosität und mit ihr auch die Wahrscheinlichkeit, Fehler zu machen. Die meisten der Fehler, die Arbeitnehmer bei Gehaltsverhandlungen passieren, lassen sich aber verhindern.

Hier daher eine Übersicht über die häufigsten Fehler bei Gehaltsverhandlungen und wie der Arbeitnehmer diese vermeiden kann:

1.       Zu niedrig ansetzen. 

Viele Arbeitnehmer nennen ihrem Arbeitgeber den Betrag, den sie verdienen möchten oder um den ihre jetzige Entlohnung aufgestockt werden soll. Diesen Betrag werden sie in aller Regel jedoch nicht erhalten, denn wie die Bezeichnung bereits besagt, handelt es sich bei einer Gehaltsverhandlung um eine Verhandlung. 

Das bedeutet, nicht nur der Arbeitnehmer, sondern eben auch der Arbeitgeber möchten verhandeln. Der Arbeitnehmer sollte seine Forderung somit immer etwas höher ansetzen. Dadurch werden beide zufrieden aus der Verhandlung kommen, denn der Arbeitgeber konnte die Forderung nach unten korrigieren und der Arbeitnehmer hat sein Ziel erreicht. 

Als Richtlinie gilt, dass ein Arbeitnehmer, der 500 Euro fordert, gute Chancen hat, 300 bis 350 Euro zu erhalten. 

2.       Kein Gespräch auf Augenhöhe führen. 

Eine Gehaltsverhandlung sollte immer ein Gespräch zwischen zwei gleichwertigen Partnern sein. Der Arbeitnehmer sollte also nie wie ein Bittsteller auftreten, der sich darüber freuen würde, wenn es möglich wäre, seine Entlohnung eventuell etwas zu erhöhen. 

Stattdessen sollte der Arbeitnehmer selbstbewusst zu seiner Forderung stehen, denn er bietet seinem Arbeitgeber als Gegenleistung schließlich seine Arbeitskraft und sein Engagement an.

3.       Keine plausiblen Gründe nennen. 

Private Gründe, mit denen der Arbeitnehmer seine Gehaltswünsche erklärt, interessieren den Arbeitgeber in aller Regel wenig. Das bedeutet, für ihn spielt es keine große Rolle, ob der Arbeitnehmer ein Eigenheim kaufen möchte, Nachwuchs bekommt und daher künftig ein Familienmitglied mehr ernähren muss oder aus anderen persönlichen Interessen mehr Geld braucht. 

Für den Arbeitgeber steht im Vordergrund, welchen Nutzen das Unternehmen von einer Gehaltserhöhung hätte. Daher sollte der Arbeitnehmer mit Beispielen für seine Leistungen, sein Können und sein Wissen argumentieren, die er gewinnbringend für das Unternehmen einsetzen kann. 

Eine hilfreiche Strategie hierbei ist, wenn der Arbeitnehmer im Hinterkopf behält, dass er keine Gehaltserhöhung, sondern eine Gehaltsanpassung fordert.

4.       Unsichere Körpersprache. 

Eine Gehaltsverhandlung wird nicht nur mit Worten, sondern auch mittels Körpersprache geführt. Daher sollte der Arbeitnehmer darauf achten, dass sich seine Worte und seine Gesten nicht widersprechen. 

So ist es wenig überzeugend, wenn der Arbeitnehmer seine Argumente und seine Zahlen zwar selbstbewusst vorträgt, gleichzeitig aber schüchtern auf den Boden schaut oder nervös mit einem Stift spielt.

5.       Den Chef hintergehen. 

In vielen Unternehmen entscheidet nicht der direkte Vorgesetze über eine Gehaltserhöhung, so dass sich einige Arbeitnehmer direkt an denjenigen wenden, der die Entscheidungen trifft. Was viele dabei aber vergessen ist, dass sich dieser bei dem direkten Vorgesetzten über den Arbeitnehmer und dessen Leistungen erkundigen wird. 

Weiß der direkte Vorgesetzte nichts von den Absichten des Arbeitnehmers, wird er sich übergangen fühlen und vermutlich auch dementsprechend reagieren. Daher sollte der erste Weg immer zum direkten Vorgesetzten führen. 

6.       Nur das Gehalt anvisieren. 

In einigen Unternehmen ist es schlichtweg nicht möglich, die monatliche Entlohnung anzupassen. Das bedeutet aber nicht, dass nicht doch eine Erhöhung möglich ist. 

Statt sich also nur auf einen höheren Stundensatz zu versteifen, sollte der Arbeitnehmer seinem Arbeitgeber mögliche Alternativen anbieten, beispielsweise in Form von Prämien, einem Bonus oder einer Gratifikation.

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