Tipps für die Jobsuche als Handwerker

Tipps für die Jobsuche als Handwerker

Eigentlich gibt es kaum eine Jahreszeit, in der Handwerker nicht gefragt sind. So stehen im Frühjahr häufig Arbeiten an, durch die die Spuren und Schäden beseitigt werden, die der Winter hinterlassen hat. Außerdem bieten sich die angenehmen Temperaturen und das gute Wetter in der warmen Jahreszeit für sämtliche Arbeiten im Außenbereich an.

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Aber auch Renovierungsmaßnahmen im Haus machen Sinn, denn wenn beispielsweise die Wände neu gestrichen oder Fliesen verlegt werden, ist es im Sommer problemlos möglich, die Fenster und Türen zu öffnen und so für eine gute Belüftung und gleichzeitig kürzere Trocknungszeiten zu sorgen.

Arbeiten an beispielsweise der Heizung bieten sich ebenfalls an, denn die Heizung wird im Sommer nicht benötigt. Im Herbst wiederum gilt es, Haus und Garten fit für den Winter zu machen. Aber auch Wetterkapriolen wie Stürme, starke Regenfälle oder Gewitter können Handwerkern volle Auftragsbücher bescheren.

Im Winter stehen in erster Linie Defekte und Störungen auf dem Programm, die oft möglichst schnell beseitigt werden müssen, etwa wenn die Heizung streikt oder die Warmwasseraufbereitung ausfällt.

Für einen versierten Handwerker sollte es also grundsätzlich kein Problem sein, Beschäftigung zu finden. Doch wie kann er am besten vorgehen?

Der folgende Beitrag verrät ein paar Tipps für die Jobsuche als Handwerker:

Tipp 1: Online-Stellenbörsen

Im Internet gibt es zahlreiche Stellenbörsen. Teilweise handelt es sich dabei um allgemeine Jobbörsen, andere Plattformen sind branchenspezifisch aufgebaut. In den Stellenbörsen veröffentlichen Handwerksbetriebe, kleine und mittelständische Firmen und auch große Unternehmen ihre freien Stellen.

Hat der Handwerker ein interessantes Stellenangebot entdeckt, kann er entweder direkt über die Plattform Kontakt mit dem Arbeitgeber aufnehmen oder ihm eine klassische Bewerbungsmappe zukommen lassen.

Bei den meisten Online-Stellenbörsen besteht die Möglichkeit, sich anzumelden, um dann per E-Mail regelmäßig über neue Stellenangebote informiert zu werden.

Einen Versuch wert kann es aber auch sein, ein eigenes Profil anzulegen und ein Stellengesuch zu schalten.

Dafür hinterlegt der Handwerker eine Art Lebenslauf, in dem er seine Eckdaten, seinen bisherigen Werdegang, seine Fähigkeiten und seine Qualifikationen beschreibt.

Durchsucht ein Arbeitgeber die Jobbörse nach einem geeigneten Kandidaten, wird ihm das Stellengesuch angezeigt und er kann mit dem Handwerker Kontakt aufnehmen.

Wichtig ist aber, dass der Handwerker sein Profil ansprechend und aussagekräftig gestaltet und zudem immer auf einem aktuellen Stand hält.

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Tipp 2: regionale Internetseiten

Mittlerweile betreibt fast jeder Ort eine eigene Webseite. Auf einer solchen Webseite finden sich nicht nur Infos zum jeweiligen Ort, zu Veranstaltungen oder zu Ämtern. Stattdessen stellen sich sehr häufig auch lokale Betriebe und Unternehmen vor.

Selbst wenn es auf der Internetseite keine Stellenbörse gibt, kann sich der Besuch der Seite lohnen, denn vielleicht entdeckt der Handwerker den Eintrag einer Firma, die er nicht kennt oder an die er gar nicht gedacht hätte.

Mitunter gibt es auch Portale, bei denen sich mehrere Orte und Städte aus einer Region für eine gemeinsame Internetpräsenz zusammengeschlossen haben.

Auch hier kann sich ein Blick auf die Infos zum Thema Wirtschaft lohnen. Gleiches gilt für regionale Branchentelefonbücher.

Die Adressen und Kontaktdaten, die der Handwerker auf diese Weise zusammenträgt, kann er anschließend nach und nach abarbeiten, um sich nach freien Stellen zu erkundigen oder seine Bewerbung für spätere Stellenbesetzungen zu hinterlegen.

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Tipp 3: Messen und Ausstellungen

Vor allem in größeren Städten finden immer wieder Messen, Ausstellungen und andere branchenspezifische Veranstaltungen statt. Solche Events sind eine sehr gute Möglichkeit, um sich einen Überblick zu verschaffen und Kontakte zu knüpfen.

Ratsam ist, mehrere Kurzbewerbungen mitzunehmen oder sich nach einem Gespräch eine Visitenkarte geben zu lassen.

Durch die Kurzbewerbung kann der Handwerker einem potenziellen Arbeitgeber die wichtigsten Infos zu seiner Person in kompakter Form dalassen. Die Chancen, dass sich der Arbeitgeber an den Handwerker erinnert, sind so wesentlich größer.

Hat der Handwerker eine Visitenkarte bekommen, kann er seine Bewerbung gezielt an einen Ansprechpartner richten und darin auf das Gespräch auf der Veranstaltung hinweisen.

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Tipp 4: Versicherungen

Für den Handwerker kann sich die Zusammenarbeit mit einer Versicherung auszahlen. Ist ein Schaden entstanden, der vom Leistungsumfang einer Sachversicherung abgedeckt ist, wenden sich die Bewohner des Hauses oder der Wohnung üblicherweise an ihre Versicherung, um den Schaden regulieren zu lassen.

Je nach Schaden und Versicherungsart empfiehlt die Versicherung dann mitunter Betriebe oder Handwerker, die die Arbeiten übernehmen können.

Vielleicht kann sich der Handwerker auf diesem Wege Aufträge sichern. Eine andere Möglichkeit sind Vermieter und Wohnungsbaugesellschaften.

Auch sie arbeiten oft mit Handwerkern zusammen, die Wartungs-, Instandsetzungs- und Hausmeisterarbeiten erledigen.

Tipp 5: Handwerkerbörsen

Gerade für Handwerker können Börsen und Plattformen interessant sein, in denen Kunden Aufträge ausschreiben. Die Palette reicht dabei von kleineren Arbeiten im und am Haus bis hin zu umfangreichen Aufträgen. Bei den meisten Börsen sind Angebote in beide Richtungen möglich.

So können zum einen Auftraggeber veröffentlichen, welche Arbeiten wo, in welchem Zeitraum und zu welchen Konditionen erledigt werden sollen.

Handwerker können daraufhin ihr Angebot abgeben. Andersherum können Handwerker Profile veröffentlichen, in denen sie ihre Leistungen samt Konditionen präsentieren.

Potenzielle Auftraggeber können sich dann an die Handwerker wenden und sie um ein konkretes Angebot für ihren Auftrag bitten.

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Weitere Kurz-Tipps:

Tipp 6: Bewerbungsmappe mit Handwerker-Profil

Ein Lebenslauf wirkt stärker, wenn er handwerkstypische Fakten auf einen Blick zeigt:

Berufsabschluss (Geselle/Meister), Scheine (z. B. Elektrofachkraft, Schweißprüfungen, Staplerschein), Führerscheinklassen, Maschinenkenntnisse, Baustellen­erfahrung (Neubau/Bestand), Referenzprojekte mit Kurzfoto.

Halte das auf einer Seite plus ein Projektblatt. So versteht jeder Betrieb in 30 Sekunden, was du kannst – und wofür man dich einsetzen kann.

Tipp 7: Referenzen sichtbar machen

Baue ein kleines, mobiles Portfolio: drei bis fünf Projekte mit Foto, kurzer Aufgabenbeschreibung, Material/Technik und Ergebnis („Bad komplett saniert – 12 m², Demontage, Abdichtung, Verlegung Feinsteinzeug 60×60, Fuge anthrazit, Dauer: 9 Tage“).

Frage Auftraggeber nach einer Ein-Satz-Referenz. Das schafft Vertrauen – noch bevor über Lohn gesprochen wird.

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Tipp 8: Handwerkskammer, Innung & Agentur für Arbeit nutzen

Die Handwerkskammer (HWK) kennt Betriebe, die ausbilden, expandieren oder Nachfolger suchen. Innungen veröffentlichen oft interne Jobhinweise.

Die Agentur für Arbeit hat zusätzlich Zugriff auf kurzfristige Bedarfe in öffentlichen Einrichtungen (Schulen, Kliniken, Bauhöfe).

Hier lohnt ein kurzer Anruf plus Termin – persönlich gewinnt man leichter.

Tipp 9: Initiativ bewerben – mit Mini-Probeauftrag

Kleine und mittlere Betriebe schreiben Stellen seltener aus. Geh proaktiv vor: ein kurzer Anruf, dann persönlich vorbeischauen – sauberes Arbeitsheft/Portfolio dabei.

Biete einen klar umrissenen, bezahlten Mini-Probeauftrag an (z. B. „1 Tag Fehlersuche & Instandsetzung im Objekt XY“). So beweist du Qualität unter Realbedingungen – und hebst dich von Standardbewerbungen ab.

Tipp 10: Social Media & Google-Profil als Schaufenster

Auch als angestellter Handwerker punktest du mit einem gepflegten Auftritt:

  • Google-Unternehmensprofil (für Solo-/Nebentätigkeit) mit Projekten, Kurztexten, Öffnungszeiten.
  • Instagram/LinkedIn mit Vorher-/Nachher-Bildern, kurzen Reels („so verlegst du Bordüren ohne Versatz“).
  • Bitte zufriedene Kunden aktiv um Rezensionen – wenige, ehrliche 5-Satz-Bewertungen wirken stärker als 20 Ein-Wort-Sterne.
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Tipp 11: Zusatzqualifikationen, die sofort zählen

Folgende Nachweise öffnen oft direkt Projektzugang oder höhere Lohnbänder:

  • Elektro: Schaltberechtigung, DGUV-Unterweisungen.
  • SHK: TRGI, Ölbrenner/Gasthermen-Kundendienst, Wärmepumpen-Schulung.
  • Bau: SIVV-Schein, Abdichtung nach DIN 18534/18533, Asbestschein TRGS 519 Modul 1.
  • Holz: CNC-Kenntnisse, Oberflächen, Montageleitung.

Halte Schulungsbescheinigungen griffbereit und nenne sie in der Betreffzeile („Geselle SHK, TRGI, WP-Schulung“). Das spart Rückfragen – und erhöht deine Trefferquote.

Tipp 12: Personalvermittlung & Zeitarbeit als Sprungbrett

Seriöse technische Personaldienstleister bringen dich schnell auf passende Baustellen.

Achte auf: regionale Projekte, Tarifbindung, Spesen/Montagezulagen, Werkzeug-/Kleiderstellung, Übernahmeoption. Nutze 3–6 Monate, um Referenzen zu sammeln – und wechsle dann gezielt in den Wunschbetrieb.

Tipp 13: Kommunale & Wohnungsbau-Arbeitsplätze prüfen

Bauhöfe, Stadtwerke, Kliniken, Wohnungsbaugesellschaften suchen laufend Handwerker für Instandhaltung, Winterdienst, Rufbereitschaft. Vorteile: planbare Zeiten, Zulagen, Fortbildungen.

Suche direkt auf den Karriereseiten und trage dich in Talentpools ein.

Tipp 14: Montage & überregionale Einsätze

Wenn du flexibel bist, erweitere deinen Radius: Montagekolonnen, Sanierungswellen nach Unwettern, Großprojekte (Industrie/Logistik). Prüfe Spesen, Fahrzeitenvergütung, Unterkunft und Heimfahrten.

Zwei, drei gut bezahlte Einsätze können Lücken schließen und dein Portfolio aufwerten.

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Tipp 15: Fair verhandeln – mit klaren Leistungsankern

Gehalt lässt sich sachlich verhandeln, wenn du Leistung belegst: Fehlerquote, Zeit pro Einheit (z. B. m² Fliese/Tag), eigenständige Aufmaße, Materialdispo, Lehrlingsanleitung. Notiere Kennzahlen 3–4 Wochen lang.

Das ist überzeugender als „Markt zahlt X“.

Tipp 16: Sicherheit & Zuverlässigkeit als „Soft-Skills“, die zählen

Aktuelle Unterweisungen (Erste Hilfe, Höhenarbeit, elektrische Gefährdungen) und sorgfältige Dokumentation (Rapporte, Fotos) sind echte Pluspunkte.

Sie reduzieren Haftungsrisiken – und genau das schätzen Betriebe.

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Torben Steuer, - Personaler, Martin Bachmann, - Inhaber einer Zeitarbeitsagentur, Martina Schulz, - Bewerbungs- und Personaltrainerin, Christian Gülcan, - Unternehmer, mehrfacher Gründer, Arbeitgeber und Betreiber dieser Webseite, sowie Performance Recruiter bei Mitarbeiterwerk, Ferya Gülcan, - Unternehmerin & Arbeitgeberin, schreiben hier Wissenswertes, Ratgeber und Tipps zum Thema Jobs, Weiterbildung, Berufe, Bewerbungen und die Jobsuche.

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