Stärken und Schwächen im Vorstellungsgespräch, 1. Teil
Zu den absoluten Klassikern in einem Vorstellungsgespräch gehört die Frage nach den eigenen Stärken und Schwächen. Doch eine spontane Antwort ist gar nicht so einfach. Deshalb macht es durchaus Sinn, sich entsprechend vorzubereiten. Zumal eine gute Antwort wichtige Pluspunkte einbringen kann. In einem zweiteiligen Ratgeber haben wir Infos und Tipps zum Thema zusammengestellt.
Dabei klären wir im 1. Teil, was Stärken und Schwächen überhaupt sind!:
Inhalt
Was sind persönliche Stärken?
Zu den persönlichen Stärken zählen alle positiven Eigenschaften und Kompetenzen, die den Bewerber menschlich auszeichnen. Solche Merkmale und Charakterzüge kommen ihm sowohl im Berufsleben als auch privat zugute. Die Stärken beziehen sich also nicht nur auf einen bestimmten Job, sondern machen den Bewerber im Allgemeinen aus.
Im Zusammenhang mit Bewerbungen werden individuelle Stärken oft auch als Soft Skills bezeichnet. Sie sind gewissermaßen das Gegenstück zu den Hard Skills, die Abschlüsse, berufliche Qualifikationen und andere, handfeste und messbare Kenntnisse beinhalten.
Hat ein Bewerber zum Beispiel mehrere Sprachkurse absolviert und dadurch sehr gute Englischkenntnisse, sind seine Fremdsprachenkenntnisse keine persönliche Stärke. Die Stärke wäre in diesem Fall die Lernbereitschaft oder die Auffassungsgabe.
Zu den persönlichen Pluspunkten und Vorzügen können beispielsweise gehören:
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Organisationstalent
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Kritikfähigkeit
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Teamgeist
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Entschlussfreude
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Belastbarkeit
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Engagement
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Ehrgeiz
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Kommunikationstalent
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Sorgfalt
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Lösungsorientierung
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analytisches Denkvermögen
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Empathie
Stärken im Vorstellungsgespräch benennen
Im Bewerbungsgespräch ist wichtig, die eigenen Vorzüge glaubwürdig zu vermitteln. Der Bewerber sollte selbstbewusst aufzeigen, was ihn ausmacht, ohne dabei überheblich zu wirken.
Außerdem sollte er sich tatsächlich auf seine individuellen Pluspunkte konzentrieren. Es bringt ihm nicht viel, wenn er nur irgendwelche Standard-Floskeln aufzählt. Denn aneinandergereihte Begriffe sind am Ende nur leere Versprechen ohne echte Aussagekraft.
Deshalb sollte der Bewerber immer mit konkreten Beispielen argumentieren und Situationen oder Erfahrungen nennen, bei denen ihm die jeweilige Stärke zugutegekommen ist.
Zum Beispiel so:
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„Meine größte Stärke sehe ich in meiner offenen und kommunikativen Art. Ich kann mich gut in meinen Gesprächspartner hineinversetzen und entsprechend reagieren. Deshalb habe ich bei meinem vorhergehenden Arbeitgeber auch oft die Einarbeitung neuer Kollegen übernommen.“
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„Konstruktive Kritik nehme ich gerne an. Wenn andere einen besseren Weg kennen oder eine bessere Lösung haben, greife ich auf die Hilfestellung zurück. Meiner Erfahrung nach lassen sich so schneller gute Ergebnisse erzielen. Außerdem stärkt es den Zusammenhalt, wenn alle im Team an einem Strang ziehen.“
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„Organisationstalent halte ich für meine größte Stärke. Auch wenn es hektisch wird oder vieles erledigt werden muss, behalte ich den Überblick und arbeite die Punkte systematisch ab. Schon in der Schule habe ich deshalb gerne an der Organisation von Feiern und Veranstaltungen mitgewirkt und auch privat habe ich mehrere Familienfeste auf die Beine gestellt.“
Optimal ist, wenn die Stärken für den angestrebten Beruf relevant sind. Der Bewerber sollte deshalb überlegen, welche Eigenschaften und Charakterzüge im Job besonders gefragt sind.
Je besser seine individuellen Vorzüge im Arbeitsalltag zum Tragen kommen, desto größer ist der Mehrwert für den Arbeitgeber und desto höher sind die Chancen für eine Zusage.
Was sind persönliche Schwächen?
Unter die persönlichen Schwächen fallen die Eigenschaften und charakterlichen Merkmale, durch die sich der Bewerber mitunter selbst im Weg steht und die es ihm erschweren, seine Ziele zu erreichen.
Außerdem gehören solche Kompetenzen zu den Schwächen, die bislang kaum oder gar nicht vorhanden sind, die sich der Bewerber aber aneignen kann.
Wie die Stärken sind die Schwächen nicht nur auf einen Beruf beschränkt. Stattdessen sind sie weder beruflich noch privat wirklich vorteilhaft.
Hier ein paar Beispiele:
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Sturheit
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Schüchternheit
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nicht Nein sagen können
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übertriebene Skepsis
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Sprunghaftigkeit
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wenig Durchsetzungsvermögen
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kaum Fremdsprachenkenntnisse
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wenig technisches oder handwerkliches Talent
Schwächen im Vorstellungsgespräch benennen
Wenn sich der Personaler im Bewerbungsgespräch nach den Schwächen erkundigt, möchte er nicht auf den Defiziten herumreiten. Und es geht auch nicht darum, den Bewerber in eine unangenehme Situation zu bringen oder ihn gar bloßzustellen.
Die Schwächen sollen vielmehr aufzeigen, ob der Bewerber reflektiert ist, sich realistisch einschätzen kann und bereit ist, an sich zu arbeiten.
Jeder Mensch hat Schwächen und niemand ist in allen Bereichen gleich gut. Aus diesem Grund ist es eine schlechte Idee, die eigenen Schwachstellen herunterzuspielen oder verschweigen zu wollen. Auch die Strategie, vermeintliche Stärken als Schwächen verkaufen zu wollen, ist längst nicht mehr zeitgemäß.
Besser ist, wenn der Bewerber beantwortet, worin er weniger stark ist. Er sollte aber weder in Rechtfertigungen verfallen noch anderen die Schuld zuschieben. Sein Ziel sollte vielmehr sein, zu vermitteln, dass er weiß, wo seine Grenzen sind.
Gleichzeitig sollte er seine Schwachstellen relativieren, indem er mit Einschränkungen wie „manchmal“ oder „teilweise“ formuliert. Und er sollte eine Schwäche nicht im Raum stehen lassen, sondern hinzufügen, dass er bereits eine Lösung gefunden hat oder diesen Punkt verbessern will.
Das kann zum Beispiel so klingen:
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„Manchmal nehme ich mir zu viel auf einmal vor und verzettele mich dann ein wenig. Inzwischen habe ich mir aber angewöhnt, Listen zu erstellen, die ich dann Punkt für Punkt abarbeiten kann.“
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„Ich bin eher zurückhaltend und brauche mitunter etwas länger, um neue Kontakte zu knüpfen. Wenn das Eis aber einmal gebrochen ist, kann ich mich gut in eine Gruppe integrieren.“
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„Ich bin nicht geübt darin, vor Publikum zu sprechen. In der Schule war ich bei Referaten deshalb nervös und habe zu schnell gesprochen, bis sich die Aufregung gelegt hatte. Mit mehr Erfahrung bin ich aber zuversichtlich, das Lampenfieber in den Griff zu bekommen.
Auch bei den Schwächen gilt, dass der Bewerber im Blick haben sollte, worauf es im angestrebten Beruf ankommt. Wenn gute Englischkenntnisse beispielsweise zu den Einstellungsvoraussetzungen gehören, sollte er nicht erklären, dass seine Sprachkenntnisse ziemlich eingerostet sind.
Und wenn er im Verkauf arbeiten möchte, sollte nicht zu seinen Schwächen zählen, dass er lieber für sich alleine im stillen Kämmerlein werkelt.
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Thema: Stärken und Schwächen im Vorstellungsgespräch, 1. Teil
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