Vor- und Nachteile der 4-Tage-Woche

Vor- und Nachteile der 4-Tage-Woche

Eine 5-Tage-Woche mit 40 Arbeitsstunden ist seit mehreren Jahrzehnten der Standard in den meisten Unternehmen. Doch in jüngerer Vergangenheit wird immer öfter über die 4-Tage-Woche diskutiert. Und Studien zufolge könnte sich dieses Arbeitsmodell in Zukunft durchsetzen. Wir erklären, welche Idee hinter der 4-Tage-Wohe steckt und welche Vor- und Nachteile sie bietet.

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Vor- und Nachteile der 4-Tage-Woche

Die Funktionsweise der 4-Tage-Woche

Die 4-Tage-Woche basiert auf der Idee, die klassischen Arbeitszeiten mit fünf Arbeits- und zwei Erholungstagen pro Woche in vier Arbeitstage und drei freie Tage umzuwandeln. Im Kern geht es also darum, einen zusätzlichen Erholungstag für den Arbeitnehmer zu schaffen.

Dass ein Arbeitstag wegfällt, heißt aber nicht, dass der Arbeitnehmer weniger arbeitet. Das 4-Tage-Modell sieht meistens vor, dass es bei den 40 Arbeitsstunden pro Woche bleibt. Nur verteilen sich diese eben nicht mehr auf fünf, sondern auf vier Tage.

Unternehmen erhoffen sich von diesem Arbeitsmodell, dass der Arbeitnehmer mehr Leistung erbringen kann, weil er durch den zusätzlichen freien Tag erholter und damit fitter ist. Weil sich die Arbeitszeit als solche nicht verändert, bleibt die Vergütung gleich.

Der Arbeitnehmer profitiert deshalb von einem arbeitsfreien Tag mehr pro Woche, ohne dass er dadurch weniger verdient.

Die Vorteile der 4-Tage-Woche

In der modernen Arbeitswelt spielt die sogenannte Work-Life-Balance eine zunehmend wichtige Rolle. Das Modell der 4-Tage-Arbeitswoche bietet in dieser Hinsicht einen klaren Pluspunkt.

Denn wenn der Arbeitnehmer nicht mehr an fünf, sondern nur noch an vier Tagen arbeitet, gewinnt er einen freien Tag dazu. Diesen kann er ganz unterschiedlich nutzen, zum Beispiel für Unternehmungen mit der Familie, Treffen mit Freunden, Hobbys, Ehrenämter oder einfach zum Ausspannen daheim.

Tatsächlich macht es einen großen Unterschied, ob der Arbeitnehmer zwei oder drei Tage pro Woche frei hat. Der zusätzliche Tag eröffnet viel mehr Spielraum, weil die Pläne und Aufgaben weiter auseinandergezogen werden können. So muss sich der Arbeitnehmer nicht mehr den Kopf zerbrechen, wie er Familie, Freunde und Hobbys an einem Wochenende unterbringt.

Denn er hat ja noch einen Zusatztag zur Verfügung. Mehr Freizeit erhöht das allgemeine Wohlbefinden. Dadurch steigt auch die Zufriedenheit mit dem Arbeitsplatz und davon profitieren der Arbeitnehmer und der Arbeitgeber gleichermaßen.

Aus psychologischer Sicht ist das 4-Tage-Modell ebenfalls vorteilhaft. Längere Erholungsphasen machen es leichter, von der Arbeit abzuschalten und sich zu entspannen. Der Erholungseffekt ist bei drei Tagen Freizeit besser als bei zwei Tagen. In der Folge steigen die Arbeitsmoral, das Konzentrationsvermögen und die Produktivität.

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Studien zeigen außerdem, dass das Plus an Erholung die Anzahl der Krankmeldungen reduziert. Die körperlichen und mentalen Belastungen durch die Arbeit rufen weniger Beschwerden hervor, weil mehr Zeit zur Regeneration bleibt. Damit kann die 4-Tage-Woche auch die allgemeine Gesundheit fördern.

Die Nachteile der 4-Tage-Woche

Zwar bietet die 4-Tage-Woche viele Vorteile, aber sie birgt auch Herausforderungen. Wird nur noch an vier Tagen pro Woche gearbeitet, müssen eventuell die Kosten neu kalkuliert werden. Fixkosten wie Mieten oder Energiekosten laufen schließlich weiter, auch wenn an einem Tag nur wenige oder gar keine Mitarbeiter anwesend sind.

Ein weiterer Minuspunkt kann sein, dass Absprachen bei der Zusammenarbeit schwieriger werden. Für Kollegen, Geschäftspartner und Kunden fällt ein Tag weg, an dem Ansprechpartner zur Verfügung stehen.

Ihr Bedarf muss aber trotzdem abgedeckt sein. Gleichzeitig muss das Unternehmen Lösungen finden, wie festgelegt wird, wer an welchem Tag frei hat.

Eine häufige Sorge im Zusammenhang mit der 4-Tage-Woche bezieht sich auf das Arbeitspensum. Die Liste an Aufgaben, die erledigt werden müssen, ist ohnehin schon lang.

Was oft in fünf Tagen kaum zu schaffen ist, wird an vier Tagen noch schwerer zu bewältigen sein. Bleibt die Arbeitsbelastung gleich, können entweder überlange Arbeitstage oder vermehrte Flüchtigkeitsfehler die Folge sein.

Die Grundvoraussetzungen für einen langfristigen Erfolg des Arbeitsmodells

Der Umstieg von einer 5- auf eine 4-Tage-Woche kann sowohl den Mitarbeitern als auch dem Unternehmen sehr zugute kommen. Dennoch sollten die Herausforderungen nicht unterschätzt werden.

Ein wichtiger Aspekt in diesem Zusammenhang sind die gesetzlichen Vorgaben zum Arbeitsschutz. Damit die zulässigen Arbeitszeiten nicht überschritten werden, wird es sich kaum vermeiden lassen, die Arbeitsabläufe zu verändern.

Wichtig ist auch, dass die freien Tage tatsächlich Erholungstage sind. Die Idee ist verfehlt, wenn der Arbeitgeber den Arbeitnehmer regelmäßig kurz kontaktiert, obwohl dieser eigentlich frei hat.

Damit keine Lücken und Unterbrechungen im Arbeitsbetrieb auftreten, ist eine enge Abstimmung untereinander wichtig. Dies kann zum Beispiel durch wöchentliche Meetings umgesetzt werden, die jeweils zu Wochenbeginn stattfinden und die Aufgabenverteilung für die kommende Woche klären.

Für den Teamgeist ist außerdem eine faire Verteilung der Erholungstage wichtig. Haben einige Mitarbeiter stets lange Wochenenden, während andere Mitarbeiter die drei Tage nicht an einem Stück haben, kann die Zustimmung zu diesem Modell schnell kippen.

Und nicht zuletzt bleibt festzustellen, dass die 4-Tage-Woche einfach nicht für jedes Unternehmen geeignet ist. Mitunter sind hier flexible Arbeitszeitmodelle oder doch die traditionelle 5-Tage-Woche letztlich das beste Konzept.

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Torben Steuer, - Personaler, Martin Bachmann, - Inhaber einer Zeitarbeitsagentur, Martina Schulz, - Bewerbungs- und Personaltrainerin, Christian Gülcan, - Unternehmer, mehrfacher Gründer, Arbeitgeber und Betreiber dieser Webseite, Ferya Gülcan, - Unternehmerin & Arbeitgeberin, schreiben hier Wissenswertes, Ratgeber und Tipps zum Thema Jobs, Weiterbildung, Berufe, Bewerbungen und die Jobsuche.

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