Den Bewerbungsmarathon durchstehen – 9 Tipps
Die Suche nach einem neuen Job kann ganz schön anstrengend sein und an den Nerven zehren. Vor allem, wenn schon wieder nur eine Absage im Briefkasten liegt. Doch mit den richtigen Tipps lässt sich auch eine längere Bewerbungsphase gut meistern.
Die ersten Bewerbungen gingen noch locker von der Hand. Und der Bewerber war sich ziemlich sicher, dass er mit seinem aussagekräftigen Anschreiben, dem gelungenen Lebenslauf und der chicen Bewerbungsmappe punkten kann. Doch viele Bewerbungen, ein paar Vorstellungsgespräche und vor allem etliche Absagen später kippt die Stimmung.
Und je länger der Bewerbungsprozess dauert, desto größer wird der Frust. – Vielen Bewerbern dürfte diese Situation bekannt vorkommen. Wenn es mit einem neuen Job einfach nicht klappen will, kann das ganz schön deprimierend sein. Zu den Selbstzweifeln und dem angeschlagenen Ego mischt sich das Gefühl, dass die Mühen umsonst, die Zeit verschwendet und das Geld für die Bewerbungen zum Fenster hinausgeworfen sind.
Aber alles Jammern hilft nichts, denn der neue Job muss nun einmal her. Hier sind deshalb neun Tipps, wie der Bewerber den Bewerbungsmarathon durchstehen und seine Motivation, fleißig weitere Bewerbungen zu schreiben, aufrechterhalten kann.
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Inhalt
- 1 Tipp: Absagen niemals persönlich nehmen!
- 1.1 Tipp: Nicht auf Quantität, sondern auf Qualität setzen.
- 1.2 Tipp: Individuelle Bewerbungen schreiben.
- 1.3 Tipp: Nicht gleich zu Beginn beim absoluten Wunschunternehmen bewerben.
- 1.4 Tipp: Den Stand der Dinge prüfen.
- 1.5 Tipp: Den Bewerbungsmarathon dokumentieren.
- 1.6 Tipp: Beim Unternehmen nachfragen.
- 1.7 Tipp: Es mit Initiativbewerbungen versuchen.
- 1.8 Tipp: Teilerfolge sehen und sich darüber freuen.
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Tipp: Absagen niemals persönlich nehmen!
- 1 Tipp: Absagen niemals persönlich nehmen!
Natürlich ist es frustrierend, wenn sich die Absagen häufen. Schließlich bringt das Unternehmen damit zum Ausdruck, dass es den Bewerber nicht haben will. Dennoch sollte der Bewerber niemals den Fehler machen, eine Absage persönlich zu nehmen und den Grund für die Absage bei sich selbst zu suchen. Eine Absage hat niemals etwas mit dem Bewerber als Mensch oder seiner Persönlichkeit zu tun! Wie könnte sie auch?
Der Personaler, der die Bewerbungsmappen durchgeschaut hat, kennt den Bewerber in aller Regel ja nicht einmal.
Außerdem sind Absagen bei Bewerbungen völlig normal, gehören dazu und lassen sich nicht vermeiden. Der Bewerber sollte immer im Hinterkopf behalten, dass auf eine Stellenanzeige sehr viele Bewerber reagieren. Gehen bei dem Unternehmen beispielsweise 200 Bewerbungen ein und ist nur eine Stelle frei, bekommen 199 Bewerber eine Absage. Und wenn der Bewerber unter diesen 199 ist, dann ist das eben so.
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Tipp: Nicht auf Quantität, sondern auf Qualität setzen.
Je länger sich der Bewerbungsmarathon hinzieht, desto eher neigt der Bewerber dazu, sich auf jede Stelle zu bewerben, die auch nur halbwegs zu seinem Profil passt. Doch genau das ist der falsche Weg. Denn je mehr Bewerbungen der Bewerber schreibt, desto höher ist die Anzahl der möglichen Absagen. Damit steigt aber auch der Frustfaktor wieder.
Besser ist deshalb, wenn sich der Bewerber auf die Stellen konzentriert, die wirklich zu seinem Qualifikationsprofil passen und die tatsächlich seinen eigenen Wünschen entsprechen. Der Bewerber sollte also auf Qualität statt auf Quantität setzen.
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Tipp: Individuelle Bewerbungen schreiben.
Ein klassischer Fehler vieler Bewerber geht so: Sie erstellen eine, wenn auch sehr gute Bewerbung. Diese Bewerbung verwenden sie immer wieder. Das Einzige, was verändert wird, sind die Anschrift des Unternehmens, die Positionsbezeichnung und der Name des Ansprechpartners.
Diese Vorgehensweise spart zwar Arbeit und Zeit, führt aber fast immer zu Absagen. Denn wenn eine Bewerbung überzeugen soll, dann muss sie individuell auf das jeweilige Unternehmen und die entsprechende Stelle abgestimmt sein.
Natürlich ist überhaupt nichts dagegen einzuwenden, wenn sich der Bewerber ein Grundgerüst für seine Bewerbungen zurechtlegt. Aber es reicht eben nicht aus, nur den Adressat auszutauschen. Stattdessen sollte der Bewerber die Vorzüge herausarbeiten, mit denen er mit Blick auf die Stellenausschreibung punkten kann. Das wiederum kann durchaus bedeuten, dass eine bestimmte Qualifikation oder Eigenschaft bei einer Bewerbung im Vordergrund stehen sollte, bei einer anderen Bewerbung aber vernachlässigt werden kann.
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Tipp: Nicht gleich zu Beginn beim absoluten Wunschunternehmen bewerben.
Jeder Bewerber hat bestimmte Wünsche, Erwartungen und Vorstellungen vom neuen Job. Findet er dann eine Stellenanzeige, die genau das beschreibt, wird diese Stelle schnell zum Favoriten. Ähnliches passiert, wenn ein Unternehmen, das der Bewerber schon immer gut fand, einen Job ausschreibt.
Nun macht so mancher Bewerber aber den Fehler, sich gleich als erstes und ausschließlich bei seinem Traumarbeitgeber zu bewerben. Kommt dann die Absage, ist die Enttäuschung riesig. Besser ist deshalb, wenn sich der Bewerber seine heimlichen Favoriten für etwas später aufhebt, wenn er schon etwas Erfahrung im Bewerbungsprozess gesammelt hat.
Außerdem sollte sich der Bewerber nicht nur auf eine einzige Stelle versteifen. Denn die Chance, dass es tatsächlich mit diesem Job klappt, liegt bestenfalls bei 50 Prozent. Während der Bewerber abwartet, könnte ihm aber möglicherweise sein wirklicher Traumjob entgehen. Und ein Risiko geht der Bewerber nicht ein. Denn selbst wenn er schon eine andere Zusage in der Tasche hat, kann er immer noch absagen, falls es doch noch mit dem Wunschjob klappt.
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Tipp: Den Stand der Dinge prüfen.
Es kann gut sein, dass sich der Bewerbungsmarathon über mehrere Monate hinzieht. Und vielleicht kommt irgendwann der Moment, an dem der Bewerber das Gefühl hat, in einer Sackgasse festzustecken. Spätestens dann wir es Zeit, dass der Bewerber einmal tief durchatmet, eine kleine Pause einlegt und sich neu sortiert. Dabei können folgende Fragen helfen:
- Habe ich nach wie vor das gleiche Ziel wie zu Beginn des Bewerbungsmarathons?
- Was ist mir am neuen Job nach wie vor wichtig? Was muss erfüllt sein?
- Worauf wäre ich bereit, zu verzichten?
- Wie war das Feedback, das ich auf meine Bewerbungen bekommen habe? Was war positiv, was negativ?
- Könnte ich meine Jobsuche geographisch ausweiten?
- Käme vielleicht ein Quereinstieg in eine andere Branche oder eine Selbstständigkeit in Frage?
Hat sich der Bewerber neu fokussiert, kann die Jobsuche mit neuer Kraft in die nächste Runde gehen.
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Tipp: Den Bewerbungsmarathon dokumentieren.
Wie viele Bewerbungen habe ich gerade am Laufen? Wo habe ich mich überall beworben? Und als was? Wer hat abgesagt? Welches Unternehmen hatte mich zum Vorstellungsgespräch eingeladen? Wenn der Bewerbungsmarathon eine Weile läuft, kann der Überblick früher oder später verloren gehen.
Der Bewerber ist deshalb gut beraten, wenn er sich eine Liste mit seinen Bewerbungen und den Reaktionen darauf erstellt. Denn zum einen behält er dadurch die Übersicht. Und zum anderen sorgt es für ein gutes Gefühl, wenn der Bewerber für sich feststellt, dass er seine Jobsuche strukturiert angeht und nicht alles nur dem Zufall überlässt.
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Tipp: Beim Unternehmen nachfragen.
Wenn ein Unternehmen die Bewerbungsunterlagen samt Absage zurückschickt, ist das enttäuschend. Noch schlimmer ist es aber, wenn gar keine Reaktion vom Unternehmen kommt. Die Ungewissheit, ob es vielleicht doch mit einer Einladung zum Vorstellungsgespräch klappt, ob irgendwann eine Absage im Briefkasten liegt oder ob die Bewerbung für immer unbeantwortet bleiben wird, kann ganz schön auf die Motivation drücken. Aber hier kann sich der Bewerber recht einfach behelfen.
Sind seit der Bewerbung mehrere Wochen vergangen und ist nichts passiert, kann er nämlich einfach zum Telefonhörer greifen und nachfragen. Zum einen weiß er dann, ob das Auswahlverfahren noch läuft. Und zum anderen bringt er sich möglicherweise gerade durch seinen Anruf auf den Schirm des Personalers.
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Tipp: Es mit Initiativbewerbungen versuchen.
Auf eine Stellenanzeige gehen oft gleich mehrere hundert Bewerbungen ein. Die Konkurrenz ist also gewaltig. Hat sich der Bewerber bislang immer nur auf Stellenanzeigen beworben und eine Absage nach der anderen bekommen, kann es durchaus sinnvoll sein, es mit Initiativbewerbungen zu versuchen. Bei einer Initiativbewerbung bewirbt sich der Bewerber bei einem Unternehmen, ohne dass dieses Unternehmen eine Stellenanzeige veröffentlicht hat.
Er ergreift also selbst die Initiative und kontaktiert das Unternehmen von sich aus. Mit etwas Glück kann der Bewerber so zumindest eine Einladung zu einem Vorstellungsgespräch erhalten.
Und noch ein Tipp: Der Bewerber sollte sich nicht auf die großen, namhaften Unternehmen beschränken. Denn sie verfügen meist über einen gut gefüllten Bewerberpool. Oft sind es vor allem kleinere Betriebe und junge Startups, die positiv auf eine interessante Initiativbewerbung reagieren.
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Tipp: Teilerfolge sehen und sich darüber freuen.
Wurde der Bewerber zum Vorstellungsgespräch oder zum Eignungstest eingeladen und hat danach eine Absage bekommen, sieht das im ersten Moment natürlich wieder nach einem Misserfolg aus. Schlauer ist aber, wenn der Bewerber die Einladung als Teilerfolg wertet.
Immerhin war er schon einmal in Runde 2 des Auswahlverfahrens. Jeder Teilerfolg gibt ein positives Gefühl und hält die Motivation, es nächstes Mal noch einen Schritt weiter zu schaffen, aufrecht. Sieht der Bewerber hingegen immer nur das Negative, lässt der Bewerbungsblues nicht lange auf sich warten.
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Thema: Den Bewerbungsmarathon durchstehen – 9 Tipps
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